Achtsamkeit ist keine Entspannungsmethode, sondern ein Wahrnehmungstraining. Wenn ich achtsam bin, nehme ich meine Gefühle, Gedanken oder Körperempfindungen mit konzentrierter Bewusstheit wahr. Ich spüre meinen Atem, nehme bewusst wahr, was ich sehe, wie sich etwas anfühlt, höre die Geräusche in meiner Umgebung. Ich bin ganz in diesem Moment, den ich mit allen Sinnen erlebe.
Dieser Bewusstseinszustand der Achtsamkeit steht häufig im direkten Gegensatz zu unserem normalen Alltagsbewusstsein. Momente, in denen wir ganz bewusst bei uns, bei unserem Körper und bei der Sache sind, die wir gerade tun, sind sehr selten, wenn wir sie nicht absichtlich suchen und erleben. Meist sind wir in unseren Gedanken gefangen, versuchen negative Gefühle zu vermeiden, schweifen ab, in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Selten erleben wir diesen einen Moment unseres Lebens in vollem Gewahrsein.
Achtsamkeit ist auf Pausen und auf Momente der Stille angewiesen. Sie erfordert, ganz bodenständig zu sein und den eigenen Körper zu spüren. Achtsamkeit kommt immer wieder zu dem zurück was tatsächlich da ist, nimmt alles unvoreingenommen wahr. Jeder Augenblick ist neu. Jeder Augenblick ist es wert, wahrgenommen zu werden.