Malerei - Arm einer sitzenden Frau

Meditation - der Weg zum Selbst

Meditieren ist ein unübertroffenes Mittel der Selbsterforschung. Beim Meditieren haben wir die Chance, uns selbst richtig kennenzulernen. Doch häufig ist es gerade dieses Kennenlernen der eigenen unausgesprochenen und verdrängten Gefühle und Gedanken, das Angst macht. Wer den Schritt trotzdem wagt, wird mit mehr Klarheit und innerer Freiheit belohnt.

Die Sorge, dass ich in der Meditation nicht vor meinen Gedanken und Gefühlen davonlaufen kann, ist tatsächlich berechtigt. Es gibt zwar die verbreitete Vorstellung, man solle in der Meditation aktiv versuchen, seinen Kopf von Gedanken zu leeren. Doch der eigentliche Sinn der Meditation ist es, all die Gefühle und Gedanken klar wahrzunehmen, vor denen wir eigentlich gerne weglaufen möchte.

In der Meditation gibt es keinen Kampf gegen die Gedanken und die Gefühle. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Das Sitzen in Meditation beseitigt jede Ablenkung und erhöht die Wahrnehmung für alles, was nicht rund läuft. Alles befindet sich genau hier, hinter Deiner Nase, in Deinem Körper und Deinem Geist.

Bist du als Meditierende bereit für diese Auseinandersetzung mit dir selbst, mit dem was da ist, dann wirst du belohnt mit einem besseren Überblick über die eigene innere Welt und mit einem besseren Zugang zu deinen eigenen Emotionen.

Meditation hilft dabei, Probleme in Ruhe anzuschauen, anstatt vor ihnen davonzulaufen. Sie ist ein mentales Training, das die Fähigkeit der Selbstregulation erhöht und einen Werzeugkasten an psychologischen Techniken bietet. Techniken, die dabei behilflich sind, ein sinnvolles, lebendiges und ausgefülltes Leben zu führen, obwohl es uns manchmal schlecht geht und wir mit Sorgen und Ängste zu kämpfen haben.


Weiterführende Literatur

Ulrich Ott - Meditation für Skeptiker. Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst. Knaur Vlg, 2019