Grüne Tara

Die Praxis der Metta-Meditation

Der Begriff «metta» stammt aus der buddhistischen Meditationspraxis und hat die Bedeutung von «Freundlichkeit», «liebevolles Gefühl» oder «liebende Güte». Metta ist einer der vier brahmavihāras oder «erhabenen Verweilzustände», metta (Freundlichkeit), karuṇā (Mitgefühl), muditā (empathische Freude) und upekkhā (Gleichmut, Gelassenheit). Ursprünglich als Mittel gegen Angst eingesetzt, haben diese positiven Gefühle die Kraft, unsere Haltungen und Überzeugungen zum Positiven hin zu verändern. Bei den Menschen, die diese Art der Meditation praktizieren, gibt es häufiger Momente des Wohlbefindens und kleine Glücksmomente, als bei Menschen, die nicht meditieren.

Die Metta Meditation zeigt uns, dass wir ein Mittel gegen negative Stimmungen und Leiden in der Hand haben. Pragmatisch gesehen ist sie ein Werkzeug mit dessen Hilfe wir unsere Wahrnehmung und damit uns selbst verändern können. Dieses Werkzeug ist nicht ganz einfach zu handhaben. Wie in jedem anderen Training auch, ist es nötig, bestimmte Fähigkeiten zu trainieren.

Der erste Schritt auf diesem Weg ist das Üben der Konzentration. Die Fähigkeit der Konzentration ist wie ein Sammeln des Gefühls für das eigene Sein. Wie in der Achtsamkeitsmeditation ist das Spüren des Atems der Anker in dieser Übung. Du musst an nichts glauben, Du brauchst keine Erwartungen, sondern kommst einfach nur immer wieder zu Deinem Atem zurück. Spürst den Atem im Körper und kommst immer wieder zu diesem Gefühl zurück, sobald die Aufmerksamkeit verloren geht und die Gedanken sich selbstständig machen.

Im zweiten Schritt, versucht man Mitgefühl für sich selbst und andere Personen zu entwickeln. Selbst-Mitgefühl beinhaltet, dass negative Gefühle nicht ignoriert, sondern wahrgenommen werden, dass man dieses Leiden lindern möchte, statt sich immer weiter darin zu verlieren, dass man sich selbst freundlich und verständnisvoll begegnet und dass man dieses Mitgefühl auch auf andere Personen ausdehnt. Wir lernen, uns selbst ein Verbündeter zu sein, uns selbst zu mögen und uns nicht mit Verachtung, Härte oder Ablehnung zu begegnen. Wohlwollen und Gelassenheit helfen uns dabei, uns selbst nicht mehr ständig mit anderen zu vergleichen. Stattdessen setzen sie die Selbstachtung wieder in Stand.